Herd-Prämie ist milliardenteurer Blödsinn
Zum heutigen Kabinettsbeschluss zum Betreuungsgeld erklärt Jan Korte, Mitglied im Vorstand der Fraktion DIE LINKE im Bundestag und Sprecher der Landesgruppe Sachsen-Anhalt:
"Seit neun Monaten bin ich nun Vater einer Tochter. Mein Kind soll spielen, Mist bauen, viel lernen, sich ärgern und freuen und vor allem auch in Solidarität mit anderen Kindern aufwachsen. Das alles geht am besten in einer Kindertagesstätte. Es ist absolut nicht hinnehmbar, dass gegen den Willen einer immer größer werdenden Mehrheit in der Bevölkerung Milliarden verpulvert werden, um die Teilhabe von Kindern an Bildung und die Teilnahme von Frauen am Erwerbsleben zu verhindern. Auch wenn das Bundeskabinett jetzt den Irrweg für das Betreuungsgeld freigemacht hat, wird DIE LINKE alles versuchen, um diesen Blödsinn doch noch zu verhindern. Deshalb werden alle sechs Bundestagsabgeordneten der LINKEN aus Sachsen-Anhalt diesem Gesetz nicht zustimmen. Gemeinsam mit Initiativen, Verbänden, Parteien und Gewerkschaften werden wird DIE LINKE den Druck in den Landesparlamenten und auf der Straße erhöhen, um der Bundesregierung klarzumachen, dass der Ausbau der Kinderbetreuung nicht durch eine auf überholten Rollenbildern beruhende Kita-Fernhalte-Prämie konterkariert werden darf. Innerhalb eines Tages haben bereits 4.000 Menschen den parteienübergreifenden Aufruf ‚Nein zum Betreuungsgeld‘ unterzeichnet.
Eine qualitativ hochwertige Kindertagesbetreuung mit verbesserten Betreuungsschlüsseln, einer größeren Anerkennung der Arbeitsleistung der Erzieherinnen und Erzieher, die mit einer Verbesserung von Entlohnung und Arbeitsbedingungen einhergehen muss, sind die Antworten, die DIE LINKE gibt, wenn es um die Frage geht, wie Kindern größtmögliche Entwicklungschancen gegeben werden können. Das ist die Verantwortung, die wir kommenden Generationen gegenüber haben. Und genau deshalb muss das »rückwärts immer-vorwärts nimmer-Denken» der Familienministerin dringend beendet werden!"