Kleine und unabhängige Verlage in Gefahr – Förderung ist jetzt bitter nötig!
Kleine Verlage haben keine Verhandlungsmacht. Sie können nicht direkt mit Vertrieb, Barsortiment und Handel verhandeln. Amazon diktiert weitgehend das Geschehen und das hat aktuell katastrophale Auswirkungen für die Buchbranche: Denn die während der Coronakrise an Amazon gelieferten Bücher gehen jetzt palettenweise als Remittenden an die kleinen Verlage zurück. Es handelt sich um Rekordwerte von 30 Prozent und mehr des Jahresumsatzes dieser Branche. Für kleine Verlage ein Desaster.
Um die kulturelle Vielfalt im Literaturbetrieb zu stärken, habe ich gestern im Kulturausschuss deshalb beantragt, die Mittel von Kulturstaatsministerin Claudia Roth beim jährlichen Deutschen Verlagspreis kleinerer und unabhängiger Verlage von 2 auf 4 Millionen zu erhöhen.
Der bestehende Deutsche Verlagspreis ist an sich eine wertvolle Maßnahme, um der existenzbedrohenden Entwicklung entgegenzuwirken. Er reicht mit seinem derzeitigen Umfang aber bei weitem nicht aus. Damit können pro Jahr nur 63 von ca. 2.000 der kleineren und unabhängigen Verlage unterstützt werden. Eine breitere und langfristige Förderung, die den Verlagen auch Planungssicherheit gibt, ist gerade jetzt bitter nötig!
Berichterstattung
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Jan Korte: „Kleine und unabhängige Verlage in Gefahr Förderung ist jetzt bitter nötig!“, buchmarkt.de am 28. September 2022
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Deutscher Verlagspreis: Fraktion Die Linke für Verdopplung der Fördersumme, boersenblatt.net am 28. September 2022