Keine Monsterhirne auf die Menschheit loslassen
"Monsterhirne sollten wir ab sofort nicht mehr Computerprogramme nennen, sondern die, die sie auf die Menschheit loslassen wollen", erklärt Jan Korte, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE, zu den von Edward Snowden in einem ausführlichen Interview vorgestellten Cyberabwehrprogramm MonsterMind. Korte weiter:
"Mit MonsterMind soll ähnlich wie bei Ronald Reagans Star-Wars-Programm in den 80iger Jahren eine automatisierte Antwort auf sogenannte Cyberattacken erfolgen können. Konkret bedeutet das, dass es dann auch niemanden mehr braucht, um auf digitalem Weg zurückzuschießen. Damit wäre auf Dauer dann auch der letzte Hauch von Privatsphäre bei der Kommunikation - zunächst der US-Amerikanerinnen und Amerikaner – erledigt. Voraussetzung für die Funktionstüchtigkeit eines solchen Projekts wäre nämlich die permanente und totale Datenüberwachung – 'für jeden, für immer', wie Snowden zitiert wird.
Selbstverständlich gibt es keinerlei Hoffnung, dass solche Projekte auf die USA beschränkt bleiben könnten Deshalb ist eine Offenlegung aller Forschungsprojekte zu Cyberwar und Cyberabwehr längst überfällig. Wir sollten hierzulande und in Europa sehr viel genauer, sehr viel kritischer und mit viel mehr Bereitschaft auch zu massivem Widerstand auf die laufenden Forschungs-, Erprobungs- und Kooperationsprojekte achten."