Mit Torsten Koplin in Neubrandenburg
Gestern war ich auf Einladung meines Landtagskollegen Torsten Koplin zu Gast in Neubrandenburg. Los ging es mit einer Stadtführung von Torsten, der im März auch als Oberbürgermeisterkandidat der Linken antreten wird. Im gerade neu bezogenen Stadtarchiv kamen wir zum Gespräch zur Geschichte des Lagers Fünfeichen zusammen. In Neubrandenburg gab es ein Kriegsgefangenenlager in dem tausende von Menschen verhungerten. Insgesamt gab es in dem Lager rund 5000 Tote, davon 4500 tote sowjetische Kriegsgefangene.
Nach dem Gespräch besuchten wir dann das ehemalige Gelände des Lagers. Nach 1945 wurde es als sogenanntes Speziallager des NKWD genutzt, in dem viele Menschen zu Tode kamen. Der Besuch und die Geschichte des Lagers haben mich sehr beeindruckt und nochmal deutlich gemacht, wie wichtig unsere Initiative zur Entschädigung der noch lebenden sowjetischen Kriegsgefangenen ist.
Zu einem Gespräch in der Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt ging es dann im Anschluss. Die landesweite Opferberatung, Beistand und Information für Betroffene rechter Gewalt in Mecklenburg-Vorpommern (LOBBI) hat auch ein Büro und eine Anlaufstelle in Neubrandenburg. Mehr Informationen findet man unter www.lobbi-mv.de
Den Abschluss des Tages bildete dann eine Lesung im Neubrandenburger Literaturzentrum. Im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal hatte ich die Gelegenheit, eine knappe Stunde aus meinen Ost-West-Geschichten zu lesen. Die Stimmung war hervorragend und im Anschluss gab es viele Gespräche und Anregungen für neue Geschichten.