Unterwegs in Anhalt – Unterwegs für Anhalt
Halbzeitbilanz meiner Wahlkreisarbeit
Zur Halbzeit der 18. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages lohnt es sich, auch einen Blick zurück auf meine Aktivitäten im Wahlkreis Anhalt zu werfen. Hier versuche ich seit nunmehr 10 Jahren Präsenz zu zeigen und die Interessen der Bürgerinnen und Bürger im Herzen Sachsen-Anhalts zu vertreten.
Mit dem Direktmandat im Rücken, das ich 2009 in Anhalt erringen konnte, ging ich in die Wahl im September 2013. Dort bekam ich 28,8, % der Erststimmen, womit ich leider nicht mehr direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises war. Immerhin lag ich aber ca. 3 Prozent vor dem Zweitstimmenergebnis der Partei in Anhalt und ca. 5 Prozent vor dem im Land. Insgesamt sicherlich ein gutes Zeichen für die Anerkennung der bisherigen Anstrengungen vor Ort und auf jeden Fall Motivation für die weitere Arbeit. Diese führte ich, nachdem ich über die Landesliste auch ohne Direktmandat in den Bundestag einziehen konnte, auch in den letzten zwei Jahren in gewohnter Weise fort und setzte außerdem ein paar neue Ideen um. Eine neue Herausforderung, der ich mich dabei gerne stellte, war der zusätzlich zu betreuende Patenwahlkreis Wittenberg, für den es nach der letzten Wahl keinen gewählten Bundestagsabgeordneten der LINKEN gab.
Zentrales Element der Wahlkreisarbeit waren natürlich erneut die Wahlkreiswochen, in denen ich öffentliche Bürgersprechstunden auf den Märkten anbot, Institutionen, Firmen, Vereine und Projekte in den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld und Salzlandkreis besuchte und abends oder am Wochenende auch gerne an verschiedenen Veranstaltungen oder Empfängen teilnahm, bzw. mich bei Versammlungen und Treffen der LINKEN vor Ort blicken ließ.
Diese regelmäßigen Touren durch Anhalt, die ich während der Sommer- und Nikolaustourennoch intensivierte, brachten in unzähligen Gesprächen mit den Leuten vor Ort wiederentscheidende Ideen, Impulse und Anregungen für meine Arbeit. Nicht selten resultierten aus ihnen Aktivitäten, wie meine Bemühungen um den Erhalt der Grundschule in Pouch oder auch Anfragen an die Bundesregierung, wie die über die zu erwartende Streckenführung der Bundesstraße 6n.
In meinem Patenwahlkreis war außerdem das erfolgreiche Einwerben von Fördergeldern für die Sanierung der Wittenberger Stadtkirche St. Marien ein großer Erfolg.
Die unzähligen kleinen Erfolgserlebnisse können hier gar nicht alle aufgezählt werden. Sie ergaben sich ganz einfach aus den Anfragen, die meist direkt an meine Büros im Wahlkreisgerichtet wurden. Schon mit wenig Aufwand konnte hier oft weitergeholfen werden, wenn es z.B. um Ärger mit Ämtern und Behörden ging. Um auch möglichst flächendeckend ansprechbar zu sein, behielt ich übrigens auch in dieser Legislatur meine Bürostruktur mit gleich 4 Standorten in Anhalt, einem der größten Bundestagswahlkreise überhaupt, bei.
Das „Kaffee mit Links“, das ich zusammen mit meiner Landtagskollegin Birke Bull im Bernburger Wahlkreisbüro seit ca. eineinhalb Jahren anbiete, war eine weitere Möglichkeit,ganz ungezwungen zu verschiedenen Themen ins Gespräch zu kommen und auch Anliegen loszuwerden. Das monatliche Treffen, zu dem alle Interessierten auch zukünftig herzlich willkommen sind, hat sich mittlerweile bewährt und soll deshalb bald auch in meinen anderen Büros im Wahlkreis stattfinden. Verschiedene andere Angebote waren schon seit vielen Jahren fester Bestandteil und wurden auch nach der letzten Wahl erfolgreich fortgesetzt. Dazu gehörten z.B. die Hartz IV-Sprechstunden mit meiner Kollegin Halina Wawzyniak, die jedes Jahr in mehreren Wahlkreisbüros angeboten werden und auch das Erwerbslosenfrühstück im Bernburger Büro, das mittlerweile seine 25. Auflage erfuhr. Und noch eine Tradition, die fortgeführt wurde: Auch Jugendweiheveranstaltungen im Wahlkreis bereiten mir immer noch große Freude. Auf Anfrage des Jugendweihe e.V. hatte ich u.a. wieder in Köthen, Wolfen, Bernburg und Staßfurt die Gelegenheit, in vollen Sälen den jungen Menschen einige Gedanken zum Thema Freundschaft und Solidarität mit auf den Weg zu geben.
Die bereits erwähnte Halina Wawzyniak war nicht die einzige Kollegin aus der Bundestagsfraktion, die ich bei mir im Wahlkreis begrüßen durfte. In den letzten zwei Jahren waren z.B. auch Petra Pau und Dietmar Bartsch als Redner*innen bei Ehrenamtsempfängenvor Ort und auch über unseren Fraktionsvorsitzenden Gregor Gysi durfte ich mich freuen, als er Anfang diesen Jahres den Wahlkampf bei der Köthener Oberbürgermeisterwahlunterstützte. Marina Hinze kam damals in die Stichwahl und konnte dort ein sehr respektables Ergebnis erringen. Erst vor kurzem erreichte mich die Nachricht von ihrem viel zu frühen Tod, der mich immer noch sehr bewegt.
Zu den bereits erwähnten Aktivitäten in den Wahlkreisbüros kommen auch noch die zahlreichen Kunstausstellungen, die ich regelmäßig, zusammen mit den Landtagskolleginnen Birke Bull und Dagmar Zoschke, in Bernburg und Bitterfeld durchführte. Die Vernissagen waren wieder gut besucht und lockten viele interessante Gäste zu uns. Außerdem freute es mich natürlich, Künstler*innen aus der Region unterstützen zu können und immer wieder mal einen „Tapetenwechsel“ in meinen Büros zu haben. Die Ausstellungseröffnungen wurden zuletzt immer mit meinen traditionellen Sommerfesten in und vor den Wahlkreisbürosverbunden. Zusammen mit den Kolleg*innen und Mitarbeiter*innen versuchte ich dort attraktive Programme auf die Beine zu stellen. Die gute Resonanz in den letzten beiden Jahren, war eine Bestätigung, über die ich mich natürlich sehr gefreut habe.
Manchmal war der Wahlkreis auch wieder bei mir in Berlin zu Gast, wenn ich nämlich im Rahmen einer Fahrt des Bundespresseamtes große Besuchergruppen oder im Rahmen einer sogenannten Besucherfahrt z.B. Schulklassen oder Vereine aus Anhalt empfangen durfte. Auch hier ergaben sich interessante Gespräche und ich hatte eine weitere Gelegenheit, die Anliegen der Besucherinnen und Besucher mitzunehmen. Außerdem konnten die Gäste den Bundestag und seine Arbeit, das politische Berlin oder auch die Stadt selbst kennenlernen, was gerne angenommen wurde. Interessenten für solche Fahrten können sich natürlich auch zukünftig gerne bei mir melden.
Aber nochmal zurück in den Wahlkreis selbst, wo sich in all den Jahren natürlich auch viele sehr schöne Geschichten ergeben haben und es unzählige spannende Begegnungen gab. Ein paar davon kann man in meinem kleinen Büchlein „Geh doch rüber“ nachlesen, das ich schon mehrfach an verschiedenen Orten in meinem Wahlkreis vorgestellt habe. Besonders spannende Begegnungen in den letzten zwei Jahren waren z.B. der Besuch beim Flugzeughersteller in Cochstedt, in der Kaffeerösterei in Köthen, beim Faltbootproduzenten in Pouch oder im Hopfenanbaugebiet bei Bernburg. Auch die Treffen mit den Gewinnern bei „Jugend debattiert“, die schon mehrfach aus meinem Wahlkreis kamen, und die mittlerweile zahlreichen Besuche in der Kinderstadt Bärenhausen, sind mir in guter Erinnerung. Das sehr erfolgreiche Kinderstadtprojekt in Bernburg hat schon mehrfach finanzielle Unterstützung vom Fraktionsverein der LINKEN bekommen, was mich natürlich noch zum großen und sehr erfreulichen Thema Spendenaktivitäten bringt.
Tatsächlich war ich, gerade in den letzten beiden Jahren, mit sehr vielen Spendenschecks in meinem Wahlkreis unterwegs, was natürlich vor allem auf die zahlreichen Anfragen zurückzuführen war, die mich immer wieder erreichten. Es hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass die Abgeordneten jeden Monat einen Teil ihrer Diäten dem Fond des sogenannten Fraktionsvereins zukommen lassen, der wiederum auf Antrag Gelder für interessierte Vereine, Initiativen und Projekt zur Verfügung stellt. Viele tausend Euro konnte ich so, alleine seit der letzten Bundestagswahl, in meinen Wahlkreis bringen, wobei ich an dieser Stelle nur eine ganz besondere Spende erwähnen möchte. Die SOS-Kinderdörfer in Deutschland bekamen tatsächlich 100.000 Euro vom Fraktionsverein als Reaktion auf die letzte Diätenerhöhung im Deutschen Bundestag und ich hatte das große Vergnügen, einen Teil davon, zusammen mit den Kolleg*innen aus meiner Landesgruppe, persönlich zu überbringen. Die leuchtenden Kinderaugen bei der Übergabe in Bernburg werden mir auf jeden Fall als ein Höhepunkt der Wahlkreisarbeit in dieser Legislaturperiode in Erinnerung bleiben.
Zum Schluss möchte ich auf die umfangreiche Sammlung an Wahlkreisartikeln auf dieser Homepage und auf meine Wahlkreiszeitung, die gerade wieder erschienen ist, verweisen. Die „Korte konkret“ erreicht mindestens zweimal im Jahr 40.000 Haushalte in Anhalt und gibt somit den Bürger*innen regelmäßig die Chance, einen Blick auf meine Arbeit im Wahlkreis und natürlich auch in Berlin zu werfen.
Zu guter Letzt natürlich noch ein ganz großes Dankeschön an all die Mitstreiter*innen vor Ort, die der Grundstein für eine gute Wahlkreisarbeit sind. DIE LINKE, und vorher die PDS,ist seit nunmehr 25 Jahren im Salzlandkreis und in Anhalt-Bitterfeld eine erfolgreiche politische Kraft, wovon natürlich auch ich immer profitiert habe. Außerdem stehen die Genoss*innen, Sympathisant*innen und Mandatsträger*innen vor Ort bei all meinen Aktivitäten im Wahlkreis an meiner Seite bzw. ermöglichen diese oftmals überhaupt erst. Dafür kann man wirklich nicht oft genug DANKE sagen. Bei einem meiner Grillabende mit den zahlreichen Mitstreiter*innen werde ich dies in Kürze wieder tun.