Mach's gut, Rolf!
Diese Woche habe ich erfahren, dass mein Genosse und Freund Rolf Köhne gestorben ist. Rolf Köhne war Mitgründer der PDS in Niedersachsen, lange Jahre Landesvorsitzender und von 1994 bis 1998 Bundestagsabgeordneter. Ich habe Rolf Ende 1999 während meines Studiums in Hannover kennengelernt. Rolf war einer der Ersten, die ich nach meinem Eintritt 1999 in die PDS kennengelernt habe. In der Politik lernt man einige Menschen kennen: Viele unehrliche, berechnende, unsympathische und sympathische. Und manchmal lernt man eben auch so großartige Menschen wie Rolf kennen.
Ich erinnere mich mit großer Zuneigung an die vielen Abende mit Rolf in unserer Stammkneipe, dem Izarro, wo wir nächtelang über die Situation der Linken in Hannover, Deutschland und der Welt diskutiert, gestritten und gelacht haben. Rolf hatte die große Gabe, ganz viele Menschen in die politische Arbeit einzubeziehen: Diejenigen die sich eher am Rande dieser Gesellschaft gesehen haben und jene, die in dieser Gesellschaft heute Konkretes machen wollten. Rolf konnte sie zusammenbringen. Ich habe sehr viel von ihm gelernt und sicherlich verdanke ich Rolf auch ein ganzes Stück, dass ich für unsere Partei Bundespolitik machen kann.
Neben dem politischen Menschen, vermisse ich aber noch mehr den Rock'n'Roller Rolf: Noch vor ein paar Wochen hatte er überlegt mit mir und anderen im Juni zusammen zum Bruce Springsteen Konzert zu gehen. Jetzt ist er gestorben und wir müssen ohne ihn rocken. Rolf war immer ein unendlich gern gesehener Gast auf den WG-Partys und wir haben viel getanzt. Einzige Bedingung: Es muss Rock geben. Ich erinnere mich auch noch gut, wie ich mit Fares, Stefan und Rolf auf dem AC/DC Konzert im Niedersachsenstadion war und Rolf unvergleichlich gut Luftgitarre spielen konnte.
Mir fällt noch vieles ein. Das will ich mit seinen Freunden und Genossen im Izarro demnächst austauschen.