Pflege-Vollversicherung angesichts erneut steigender Pflegekosten notwendiger denn je
Seit Jahresbeginn sind die monatlichen Kosten für einen Pflegeplatz vielerorts - so auch in Sachsen-Anhalt - erneut zum Teil um mehrere hundert Euro angestiegen. Bereits die Erhöhungen im vergangenen Jahr haben Pflegebedürftige und Angehörige nicht selten vor große finanzielle Probleme gestellt. Für den Ersten Parlamentarischen Geschäftsführer und LINKE-Bundestagsabgeordneten Jan Korte zeige die Entwicklung erneut, dass diese sozial- und pflegepolitische Zeitbombe nur durch eine grundlegende Reform entschärft werden könne.
„Mit einer solidarischen Pflege-Vollversicherung, in die alle einzahlen, wollen wir die finanziellen Lasten gerecht auf alle Schultern verteilen. Auch privat Versicherte, Beamtinnen und Beamte, Abgeordnete und Selbstständige müssen entsprechend ihrem Einkommen in die solidarische Pflege-Vollversicherung einzahlen. Nur so können wir verhindern, dass Pflegebedürftige durch hohe Heimkosten innerhalb kürzester Zeit um ihre Ersparnisse gebracht und zu Bittstellern beim Sozialamt werden.“
Auch mit Blick auf die noch immer zu geringe Entlohnung der Beschäftigten in den Pflegeberufen brauche es eine solide finanzielle Grundlage für eine tarifliche Bezahlung, eine bessere Personalausstattung und somit menschenwürdige Pflege, betont Korte. So verweist der Abgeordnete der LINKEN auf eine aktuelle Studie der Hans-Böckler-Stiftung zur Bezahlung in den Pflegeberufen, wonach Sachsen-Anhalt Schlusslicht im bundesweiten Vergleich ist und hier die geringsten Löhne in dieser Branche gezahlt werden.