Friedrich-Ebert-Stiftung-Studie "Ungleiches Deutschland"
Im Moment erscheinen etliche interessante Studien. Allen ist leider eines gemeinsam: Die Bundesregierung wird ihre Befunde geflissentlich ignorieren. Die jetzt von der Friedrich-Ebert-Stiftung veröffentlichte Studie "Ungleiches Deutschland - Sozioökonomischer Disparitätenbericht 2019" hat anhand von 20 Kategorien den Zustand von 402 Kreisen und Städten untersucht und in interaktiven Karten dargestellt.
Die Autor*innen des Forschungsinstituts ILS-Dortmund um Prof. Dr. Stefan Fina und Prof. Dr. Stefan Siedentop empfehlen Deutschlands Kommunen entschlossen zu stärken. Finanzmittel müssten sich künftig am spezifischen Bedarf der Kommunen orientieren und für finanzschwache Städte und Gemeinden sollte ein Entschuldungsfonds eingerichtet werden. Nur so könne es gelingen, schwache Kommunen aus dem Teufelskreis von Verschuldung, Abwanderung und wirtschaftlicher Schrumpfung herauszulösen. Und die Forscher*innen stellen klare Forderungen an die Politik:
"Eine Politik des Zusammenhalts muss sich um die Entwicklung Sozialer Orte kümmern: Orte und Räume, in denen eine solidarische und eigenständige Regionalentwicklung durch bürgerschaftliches Engagement, durch Gemeinwohlarbeit, durch interkommunale Kooperationen und regionale Netzwerke, durch regionale und lokale Entwicklungskonzepte und viele andere Teilhabeformate gelebt wird. Diese informellen Prozesse zur Sicherung der Daseinsvorsorge, für Möglichkeiten der Aktivierung, der Beteiligung, der Mitbestimmung und der Selbstorganisation in den Regionen (Empowerment) müssen gefördert werden."
Genau das wäre zu tun!
Zur Studie geht es hier: https://www.fes.de/ungleiches-deutschland/