Massiver Stellenabbau bei Real – Was wird aus Märkten in Bitterfeld-Wolfen und Staßfurt?
Die Supermarktkette Real, die in den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld und im Salzlandkreis mit SB-Warenhäusern in Bitterfeld-Wolfen und Staßfurt vertreten ist, steht kurz vor einem Verkauf, der mit massiven Stellenabbau und Marktschließungen verbunden sein könnte.
Nach aktuellen Medienberichten warnt der Gesamtbetriebsrat vor einem Kahlschlag beim Personal. So wird mit etwa 10.000 Entlassungen und der Schließung von 50 der bundesweit rund 280 Märkte gerechnet. Bis Ende Januar will der Handelsriese Metro die Supermarktkette Real an ein Konsortium verkaufen. Das Konsortium zielt darauf ab, Real im Kern weiterzuführen, es sei aber auch der Verkauf und die Schließung von Filialen der mit sinkenden Umsätzen und Verlusten kämpfenden SB-Warenhauskette vorgesehen, so die Befürchtungen.
Der anhaltische LINKE-Bundestagsabgeordnete Jan Korte, der den Metro-Konzern bereits seit langem für die mit Lohnkürzungen einhergehende Tarifflucht und den Umgang des Konzerns mit den Real-Beschäftigten kritisiert, pflichtet der Kritik der Arbeitsnehmervertretung bei. „Die seit dem Jahr 2018 anhaltende Ungewissheit über den Fortbestand ihrer Arbeitsplätze und die Lohnkürzungen sind an den Beschäftigten nicht spurlos vorbeigegangen.
Die mangelnde Informationspolitik und die Umstrukturierungen des Metro-Konzerns erfolgen auf dem Rücken der bundesweit 34.000 Beschäftigten, viele von ihnen Frauen. Ich erwarte daher von der Konzernführung schnellstens Klarheit über ihre Pläne.“ Nach Ansicht Kortes habe die Bundesregierung zu wenig Engagement gezeigt, gegenüber dem Konzern klar Stellung im Sinne der Beschäftigten zu beziehen. "Es ist überhaupt nicht hinnehmbar, dass sich die Bundesregierung weiter weg duckt und die Beschäftigten im Regen stehen lässt. Hier geht es immerhin um die Existenz von Tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern."
Mit öffentlichen Aktionen haben DIE LINKE, Gewerkschaften und Jan Korte seit über anderthalb Jahren mehrfach auf die Lohnkürzungen, sich verschlechternde Arbeitsbedingungen und die Ungewissheit der Real-Beschäftigten hingewiesen. Zu den Forderungen der LINKEN gehörten unter anderem eine Standort- und Beschäftigungssicherung sowie die Rückkehr zu einem Flächentarifvertrag mit existenzsichernden Löhnen.
Der Metro-Konzern befindet sich im Umbau zu einem reinen Großhändler und hat sich bereits von den Tochterunternehmen Kaufhof, Media Markt und Saturn getrennt.