Jan Korte macht Frauenklinik zum Thema im Bundestag
Pressemitteilung im Wahlkreis Anhalt
Der Erhalt der Frauenklinik am Gesundheitszentrum Bitterfeld-Wolfen stand am Donnerstag im Kreistag auf der Tagesordnung. Jetzt steht fest: Nach dem Kulturpalast in Bitterfeld-Wolfen bleibt nun auch die Fachklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Bitterfeld-Wolfen erhalten. "Ich gratuliere den vielen Menschen in Bitterfeld-Wolfen, die sich für den Erhalt der Frauenklinik eingesetzt haben, und auch meinen GenossInnen der LINKEN Anhalt-Bitterfeld für diesen Erfolg. Ohne ihr wochenlanges Engagement und den Druck der Straße hätte es diese Entscheidung so nicht gegeben", hat Jan Korte dazu erklärt.
Auch im Bundestag ist das Thema mittlerweile angekommen. Korte hat eine Anfrage an die Bundesregierung zu „Schließungen von Frauenkliniken und Geburtshilfestationen und Auswirkungen auf die medizinische Nahversorgung“ gestellt und geht darin auch auf die Situation in seinem Wahlkreis Anhalt ein.
„Alleine im Bundestagswahlkreis Anhalt wurden seit 2013 zwei Frauenkliniken bzw. Krankenhausabteilungen geschlossen: 2013 die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Bernburg, seit 2018 finden auch keine Entbindungen mehr in Zerbst statt. Seit dem 2. April 2020 ist der Betrieb der Frauenklinik der Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen gGmbH ausgesetzt“, schreibt der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion in der Anfrage an die Bundesregierung. Korte fordert Angaben der Bundesregierung dazu, was sie für die Sicherstellung einer flächendeckenden und wohnortnahen Gesundheitsversorgung im Bereich der Frauenheilkunde und Geburtshilfe zu tun gedenkt.
Und er fragt angesichts der schwierigen finanziellen Lage vor allem kleinerer, kommunaler Krankenhäuser, ob die Bundesregierung einen Zusammenhang zwischen der Privatisierung des Gesundheitssystems und der Einführung von Fallpauschalen mit den Klinikschließungen der letzten Jahre sieht. „Wenn die größten fünf Klinikkonzerne in Deutschland 2019 zusammen eine Milliarde Gewinn erzielen und gleichzeitig die Versorgung der Bevölkerung schlechter wird, stimmt etwas im System nicht. Und dieses System wird in Berlin gemacht. Wir müssen weg von den Fallpauschalen und hin zu einer Patienten- und Kostenorientierung“, erklärt der Abgeordnete sein Anliegen, nimmt aber auch Landrat Uwe Schulze (CDU) in die Pflicht: „Im Bund stellt die CDU die Kanzlerin und die größte Bundestagsfraktion, im Land den Ministerpräsidenten. Ich würde mir wünschen, dass sich Landrat Uwe Schulze und mein Bundestagskollege Kees de Vries in ihrer Partei dafür einsetzen, dass wir von einem profitorientierten Gesundheitssystem zu einer Patientenorientierung zurückkehren.“
Die Kleine Anfrage „Schließungen von Frauenkliniken und Geburtshilfestationen und Auswirkungen auf die medizinische Nahversorgung“ von Jan Korte und der Fraktion DIE LINKE im Bundestag finden Sie unter: https://dipbt.bundestag.de/doc/btd/19/222/1922278.pdf