Jan Korte: Klare Absage an Forderung nach Erhöhung der Wochenarbeitszeit
Um die Rentenkassen vermeintlich zu stärken und den Fachkräftemangel zu bekämpfen, hat Siegfried Russwurm, der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), die Ausweitung der Wochenarbeitszeit auf 42 Stunden gefordert.
Dies ruft in der Region Anhalt Kritik und Widerspruch hervor. So erteilt der anhaltische LINKE-Bundestagsabgeordnete Jan Korte eine klare Absage an diese Forderung und kommentiert mit deutlichen Worten in Richtung des BDI-Präsidenten.
Korte: „Als BDI in Saus und Braus leben und dann noch fordern, dass die Leute mehr arbeiten sollen. Das ist ein feudalistisches Gehabe, dem man Einhalt gebieten muss.“ Der Linkspolitiker weiter: „Der BDI hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Während in Belgien das Recht auf eine Vier-Tage-Woche eingeführt wird und etliche andere Länder ebenfalls über Arbeitszeitverkürzung nachdenken fällt den Unternehmern hierzulande nur mehr Ausbeutung ein. Die Unternehmen sollten sich erstmal fragen, was sie selber tun können. Ein erster Schritt wäre, dass deutsche Unternehmen nicht - wie dieses Jahr - volle 70 Milliarden Euro Dividenden an ihre Aktionärinnen und Aktionäre ausschütten, sondern anfangen, ordentliche Löhne zu zahlen“, erklärt Korte mit Blick auf den großen Niedriglohnbereich in seinem anhaltischen Wahlkreis.
Die Gewerkschaft IG Bau zum Beispiel halte die Arbeitgeber für die Hauptverantwortlichen des Fachkräftemangels, führt der Abgeordnete weiter aus. So hätten es die Baufirmen trotz stetig steigender Gewinne versäumt, Arbeitsplätze attraktiver zu machen und die Einkommen ihrer Beschäftigten gedrückt. Ähnlich sehe es die Gewerkschaft ver.di im Pflegebereich. Wer über Fachkräftemangel redet, dürfe zu den Arbeitsbedingungen nicht schweigen.
„Gute Löhne sind zudem eine Voraussetzung für eine gute Rente. Es ist Zeit, Konzerne und Superreiche vernünftig zu besteuern, statt sich von ihnen auf der Nase herumtanzen zu lassen“, erklärt Bundestagsabgeordneter Korte abschließend.