Sport, Bürgergespräche und Grillen – Fortführung der Sommertour
Mein zweiter Tag der Sommertour begann mit einem Besuch beim SG Neuborna 62 e.V., wo mich der Vorsitzende Frank Krella und sein Vorstandsmitglied Heike Sülzle begrüßten. Der Verein blickt auf eine 60-jährige Tradition zurück. Unter der Leitung des Kreissportlehrers Hilmar Schröder beschlossen 17 Sportfreunde der Bernburger Ziegeleiwerke eine Sportgemeinschaft im Wohngebiet zu gründen. Am 9. Januar 1962 ging der entsprechende Antrag beim DTSB ein und am 10. Februar 1962 war es auch schon so weit: die Gründungsversammlung! Kurz darauf wurde eine weitere Tradition gegründet - das Wohnbezirkssportfest, welches zum ersten Mal am 30. Juni 1962 stattfindet. Zwar heißt es heute Sport- und Stadtteilfest, aber die Menschen in Neuborna treiben noch immer gemeinsam Sport. Neben Fußball, Volleyball und Gymnastik gibt es seit 2021 auch die Möglichkeit des Bogenschießens. Und das Jung und Alt ihren Sportplatz gleichermaßen lieben, zeigten mir die Kinder von der Kita Sonnenkäfer, die extra zur Spendenübergabe vorbeikamen und natürlich noch ein paar Bälle danach kickten. Die 500-Euro-Spende des Vereins der Bundestagsfraktion für das anstehende Sportfest ist hier bestens angelegt, denn Gemeinschaft wird hier auf und neben den Sportplatz deutlich gelebt.
Danach ging es für mich knapp 22 km weiter nach Staßfurt, wo ich zusammen mit den Staßfurter Genossinnen und Genossen zur Bürgersprechstunde unter freien Himmel geladen hatte. Die steigenden Energiekosten, der immer teuer werdende Wocheneinkauf, die Angst vor der Inflation und die Sorge vor einer baldigen Kriegsbeteiligung Deutschland waren die dominierenden Themen der Bürgerinnen und Bürger. Ängste und Sorgen waren in jedem Gespräch spürbar. Diese Eindrücke nehme ich direkt mit in die nächsten Sitzungen des Bundestages. Und solche Vorschläge wie mal die Heizung runter zu drehen oder mal einen Pulli mehr anzuziehen, kommen bei den Menschen vor Ort überhaupt nicht gut, um es mal sehr vorsichtig zu umschreiben.
Nach einer kurzen Mittagspause folgte ein sehr ausführliches Gespräch mit Herrn Labudde, dem Geschäftsführer der Lebenshilfe Bördeland. Seit 1992 ist die Lebenshilfe als Träger von verschiedenen sozialen Einrichtungen im Salzlandkreis aktiv und setzt sich für die Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen unter dem Leitmotiv „Teilhabe statt Ausgrenzung“ ein. Bei einer kleinen Führung durch den neuen Standort inmitten von Staßfurt konnte ich mich davon überzeugen, dass das auch gelebt wird. Egal ob in der Werkstatt, der Wäscherei oder in der öffentlich zugänglichen Kantine – überall arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung zusammen und ich konnte mich mit einigen Menschen vor Ort unterhalten. Das größte Anliegen war allerdings eine weitere Bank in der Pausenecke, worum sich nun Herr Labudde und nicht ich kümmern muss.
Danach ging es weiter zu den Anglern nach Unseburg, der SFV „Am Bodestrand“ 1922 Unseburg e.V. erhielt einen Spendenscheck in Höhe von 500 Euro vom Verein der Bundestagsfraktion für ihr 100-jähriges Vereinsjubiläum. Natürlich haben wir über das Angeln geredet, aber in der Praxis geht es vor Ort nicht nur um das Angeln und den Fischfang an sich. Es geht auch darum, dem Hobby in der Natur nachzugehen, diese zu entdecken, die vielseitigen Aufgaben der Fischerei zu erleben und dabei Alt und Jung zusammenzubringen. Die Jugendarbeit hat im Unseburger Verein einen hohen Stellenwert. Soziale Kontakte werden gefördert, Lehrgänge zur Fischereiprüfung angeboten und das Natur- und Umweltbewusstsein junger Menschen geschult. Eine tolle Arbeit, die da der Verein leistet.
Noch mal 80 km ging es dann für mich weiter zum letzten Termin nach Bitterfeld, wo mich schon die Genossinnen und Genossen des Ortsverbandes Bitterfeld-Wolfen und mein Kreisvorsitzender Matthias Schütz zum gemeinsamen Grillen erwarteten.