Kitas in Alarmstimmung: Bund will Sprachförderung stoppen – Jan Korte fordert Fortsetzung des Programmes
Wahlkreis. Bundestags-Opposition, Bildungs-Gewerkschaften und Länder schlagen Alarm. Das von der SPD-Grünen-FDP-Bundesregierung für das Jahresende geplante Auslaufen eines Förderprogrammes zur Sprachförderung in Kitas trifft auf Unverständnis und scharfen Protest. Allein in Sachsen-Anhalt wären 233 Einrichtungen davon betroffen.
Dazu erklärt der anhaltische LINKE-Bundestagsabgeordnete Jan Korte: „So sieht also die sogenannte „Zeitenwende“ der Ampelkoalition aus. Für die Aufrüstung werden 100 Milliarden Euro locker gemacht, im Gegenzug wird im Sozialbereich und bei der Förderung unserer Kinder der Rotstift angesetzt“, empört sich der Linkspolitiker. Durch das Förderprogramm werden bisher Personalstellen in 17 Kitas im Landkreis Anhalt-Bitterfeld und in 27 Kitas im Salzlandkreis finanziell gefördert.
- Landkreis Anhalt-Bitterfeld: Bitterfeld-Wolfen 6, Köthen 5, Zerbst 2, Aken 2, Gröbzig 1, Zörbig 1
- Salzlandkreis: Bernburg 6, Aschersleben 5, Staßfurt 4, Schönebeck 3, Könnern 2, Güsten 2, Calbe 1, Nienburg 1, Egeln 1, Alsleben 1, Plötzkau1
„Frühkindliche sprachliche Bildung verbessert die Bildungs- und gesellschaftlichen Teilhabechancen von Kindern. Gerade nach den für Kinder mit Entwicklungshemmnissen verbundenen Coronajahren, ist der Förderbedarf bei vielen Kindern größer denn je. Betroffen sind vor allem Kitas in sozialen Brennpunkten, in denen Kinder ganz besonders auf Unterstützung angewiesen sind. Der Bund darf sich jetzt nach elf Jahren Programm-Laufzeit nicht einfach aus der Verantwortung herausstehlen“, betont Korte.
Die Forderung des Bundes, die Länder mögen die Sprachförderung künftig aus eigenen Mitteln weiterführen, sei angesichts der klammen Länderkassen völlig realitätsfremd, kritisiert der Abgeordnete weiter und fordert eine dauerhafte und verlässliche Beteiligung des Bundes an den steigenden Kitakosten: „Statt eines Abbaus im sozialen Bereich brauchen wir eine zukunfts- und krisenfeste Infrastruktur auch im Bereich der frühkindlichen Betreuung, Bildung und Förderung. Ein Kita-Qualitätsgesetz muss her und sich der Bund endlich dauerhaft und verlässlich an den steigenden Kitakosten beteiligen und soziale Maßstäbe formulieren.“
Zum Hintergrund: Bundesweit trägt etwa jede achte Kita den Titel als Sprach-Kita. Davon profitierten bisher rund 500.000 Kinder und ihre Familien. Mit dem Wegfall der Bundesförderung drohen bundesweit 700 Fachkraftstellen sowie rund 60 Stellen zur Fachberatung zur Sprachförderung wegzubrechen. Insgesamt geht es um ein Volumen von 24 Mio. Euro.
Link zur Standortkarte aller Sprach-Kitas: https://sprach-kitas.fruehe-chancen.de/programm/standortkarte/