Jan Korte: „Lauterbachs Strukturreform wird das Krankenhaus-Sterben im ländlichen Raum nicht aufhalten!“
Sachsen-Anhalt. Die von der SPD/Grünen/FDP-Bundesregierung und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geplante Krankenhausstrukturreform lässt im politischen Sachsen-Anhalt die Alarmglocken schrillen.
Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der LINKEN-Bundestagsfraktion Jan Korte warnt vor weiteren Kahlschlägen in der Krankenhauslandschaft in Flächenländern wie Sachsen-Anhalt.
Korte: „Etliche Kliniken schreiben tiefrote Zahlen und stehen vor dem Aus. Die geplante Lauterbach-Reform hält das Klinik-Sterben nicht auf und könnte am Ende zu einer Handvoll Großkliniken pro Bundesland führen, während einwohnerschwächere Flächenkreise vor allem in Ostdeutschland nicht nur einzelne Fachabteilungen, sondern ganze Kliniken in mittelgroßen Städten de Facto geschlossen werden“, warnt der Linkspolitiker mit Wahlkreis in Sachsen-Anhalt.
Die Vorschläge der von Lauterbach eingesetzten Regierungskommission, die nun auf dem Tisch liegen und mit den Bundesländern diskutiert werden, würden nach Ansicht Kortes die wohnortnahe medizinische Versorgung im ländlichen Raum weiter in Frage stellen.
„DIE LINKE sagt Nein zum weiteren Krankenhaus-Sterben. Wir fordern eine auskömmliche Finanzierung einer wohnortnahen Krankenhausversorgung von Patientinnen und Patienten und den Erhalt qualifizierter Arbeitsplätze im Gesundheitswesen im ländlichen Raum. Krankenhäuser müssen nicht Profite abwerfen, sondern Menschen gesund machen. Die in den zurückliegenden Jahren in vielen Landkreisen in Sachsen-Anhalt bereits vollzogenen Abteilungenschließungen stehen im Widerspruch zum im Grundgesetz verankerten Verfassungsauftrag zur Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse in ganz Deutschland.“
Er könne sich des Eindrucks nicht erwehren, so Korte, dass sich Lauterbach und die Ampelkoalition bei der Reform durch den von der marktradikalen Bertelmann Stiftung propagierten Kliniken-Kahlschlag leiten lasse. Diese Studie aus dem Jahr 2019 forderte die Schließung jeder zweiten Klinik.