Jan Korte: „Bundesregierung muss das Zeitungssterben auf dem Land stoppen“
Die stark gestiegenen Kosten für Energie, Papier und Sprit gefährden zunehmend die Existenz von Lokalzeitungen in der Fläche, warnt der sachsen-anhaltische Bundestagsabgeordnete und kulturpolitische Sprecher der Linksfraktion im Deutschen Bundestag, Jan Korte.
Korte: „Lokalzeitungen sind ein wichtiges Standbein eines demokratischen Gemeinwesens und der Meinungsbildung. Denn Politik ist nicht nur das, was in Berlin passiert. Politik sind die alltäglichen Themen, die die Menschen vor Ort in ihren Dörfern und Städten bewegen und wie damit umgegangen wird. Die lokale Berichterstattung darüber ist unersetzlich, denn kein soziales Netzwerk der Welt kann den kritischen Blick und die Einordnung eines Lokaljournalisten ersetzen.“
Die Auswirkungen der hohen Inflation bedrohen nach Ansicht Kortes daher zunehmend die Zeitungszustellung in der Fläche. „Im Koalitionsvertrag waren sich die Ampelparteien noch einig, die 'flächendeckende Versorgung mit periodischen Presseerzeugnissen' fördern zu wollen. Doch im aktuellen Bundeshaushalt ist kein Cent gegen das Sterben der Lokalzeitungen eingeplant. Ich fordere Wirtschaftsminister Habeck auf, kleinen Zeitungen endlich mehr Sicherheit zu geben und die Versprechen aus dem Koalitionsvertrag endlich umzusetzen“, so Korte, der seine Fraktion im Kultur- und Medienausschuss des Bundestages vertritt.
Die Berichterstattung mittels lokaler Seiten sei essenziell für die Meinungsbildung der Bürgerinnen und Bürger in den Kommunen und Landkreisen. Mit Blick nach England warnt der Linkspolitiker: „Es darf nicht sein, dass Informationsmonopole großer Medienhäuser und Plattformen entstehen, weil lokale Tageszeitungen verschwinden. Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung handelt.“