»Saalekanal doppelt so teuer wie geplant?«
Der von der Bundesregierung geplante Neubau des Saale-Elbe-Kanals könnte fast doppelt so teuer werden wie ursprünglich geplant. Dies gab die Bundesregierung jetzt in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage von Jan Korte zu. Die zu erwartende Kostensteigerung von 80 auf bis zu 150 Mio. Euro war von vielen Kritikern bereits seit längerer Zeit vermutet worden.
Über die jüngsten Entwicklungen beim Saalekanal berichtet auch die heutige Ausgabe der Volksstimme:
»Saalekanal doppelt so teuer wie geplant?« Volksstimme vom 17.6.2010)
Allerdings sind die Kosten nur eine Seite der Medaille. Nach wie vor steht der Nutzen in Frage. So gibt es die Befürchtung, dass der geplante Transport schwerer Massengüter aus dem Raum Bernburg an der sich anschließenden Elbe scheitern würde, da der Elbe die meiste Zeit des Jahres das nötige Wasser fehlt. Auf dem geplanten Kanal sind vorallem Transporte von Düngemitteln und Kies geplant. Doch auf der Elbe werden diese Güter kaum noch befördert, da die häufigen Niedrigwasserstände keinen planbaren Verkehr zulassen. So laufen nach Angaben des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) schon seit über 10 Jahren keine Kiestransporte mehr auf der Elbe, weder in Sachsen noch in Sachsen-Anhalt. Und dies, obwohl der Kies in unmittelbarer Elbnähe gefördert wird, wie z.B. in Barby. Es stellt sich die Frage, warum dann ausgerechnet der in wenigen Kilometern Entfernung aus der Saaleaue geförderte Kies über Saale und Elbe befördert werden sollte? Diese und andere ungeklärte Fragen werden am kommenden Freitag auch den Landtag von Sachsen-Anhalt in Magdeburg beschäftigen.