Der »Zug der Erinnerung» muss im Berliner Hauptbahnhof ausgestellt werden
Der ‚Zug der Erinnerung’ darf nicht in den Berliner Hauptbahnhof einfahren. Der Bundestagsabgeordnete Jan Korte kritisiert, dass in den Augen Mehdorns williger Beamter eine solche Ausstellung, die über die Beteiligung der Bahn an der industriellen Vernichtung von Millionen von Menschen Auskunft gibt, nicht in das Prestigeobjekt des millionenschweren Bahnvorstandes passt.
Der ‚Zug der Erinnerung’ soll aufs Abstellgleis. Als Grund gibt die Bahn an, der geplante zweitägige Aufenthalt der Wanderausstellung im Hauptbahnhof, dem Ort des ehemaligen Lehrter Stadtbahnhofes, würde zu erheblichen Verspätungen und Verkehrsproblemen in Berlin führen.
Vom Lehrter Stadtbahnhof wurden in den Jahren 1941/42 für die Bevölkerung klar sichtbar mehr als 7000 Menschen in die Vernichtungslager der Nazis deportiert. Gerade deshalb ist es so wichtig, dass die aktuelle Ausstellung am Ort des Verbrechens für die Öffentlichkeit sichtbar gezeigt wird.
Jan Korte, stellvertretender Vorsitzender der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe im Bundestag: »Die aktive und finanziell lukrative Beteiligung der Reichsbahn am Holocaust soll öffentlich nicht gezeigt werden. Die transparente Glasfassade ihres neuen Hochglanzpalastes soll nicht mit der eigenen Geschichte beschmutzt werden. Mehdorn fehlt jeder Anstand! Dieser Mann ist für die Bahn, immerhin noch im Staatsbesitz und somit in den Händen der Menschen in diesem Lande, nicht mehr tragbar. Es wird Zeit, endlich auch das dunkle Kapitel der Bahn aufzuarbeiten.»