Jan Korte, MdB (DIE LINKE) (www.jan-korte.de)

Bundesregierung nimmt Kenntnis vom Überwachungsskandal

24.10.2013
Jan Korte

Seit Monaten steht fest: Die Bevölkerung in und außerhalb der Bundesrepublik wird durch den US-Geheimdienst NSA überwacht. Zumindest auf Regierungsseite blieb die Empörung darüber bislang aus. Im Gegenteil: Innenminister Friedrich ließ sich in den USA erklären, dass alles halb so wild sei, um dann – zurück in der Bundesrepublik – zu erklären, er wäre alles halb so wild. Kanzleramtsminister Pofalla erklärte die NSA-Affäre Anfang August für beendet. Seit bekannt wurde, dass auch Kanzlerin Merkels Mobiltelefon offenbar abgehört wurde, findet die Bundesregierung die Überwachungsaffäre überhaupt nicht mehr halb so wild und betrachtet sie wohl auch nicht als beendet.

Die Bürgerinnen und Bürger in und außerhalb der Bundesrepublik haben ein Recht darauf, dass endlich Konsequenzen gezogen werden, das habe ich in meiner Presseerklärung heute festgestellt und habe – ebenfalls nicht zum ersten Mal – öffentliche Aufklärung gefordert. Hätte die Bundesregierung schon vor einigen Monaten auf Datenschützer, Bürgerrechtler und die Opposition gehört wären wir alle heute weiter.

Eines muss dabei klar sein: Was nicht mehr geht, ist die Pseudo-Aufklärung in geheim tagenden Gremien, an deren Ende ein Kanzleramtsminister irgendetwas für beendet erklärt. Zur Erinnerung: Am 3. September hatten wir beantragt, den NSA-Überwachungsskandal im Bundestagsplenum zu diskutieren und unseren Antrag zur unabhängigen Überprüfung der Überwachungspraxis zu behandeln (zu meiner Rede in der Geschäftsordnungsdebatte / zum Antrag). Das hat die Regierungsmehrheit abgelehnt. Kürzlich hat sich die schwarz-rote Parlamentsmehrheit sich dann dazu entschieden, die Sitzungswoche des Bundestags Mitte November zu streichen. Da hätte man Maßnahmen diskutieren können – schwarz-rot sind aber die Koalitionsverhandlungen wichtiger.

Selbst wenn die Bundesregierung erst zu einer solchen Überprüfung bereit wäre, nachdem auch Merkels Mobiltelefon überwacht wurde (was ein Musterbeispiel der Doppelmoral wäre) könnten wir sagen: Hauptsache es passiert. DIE LINKE wird alle parlamentarischen Möglichkeiten der Aufklärung prüfen und nicht nur vor diesem Hintergrund für die Stärkung von Bürgerrechten und Demokratie kämpfen. Wie dies geschehen könnte, hatte ich in einem 16-Punkte-Papier bereits Anfang Juni dargestellt:

Unsere Krankenhäuser dürfen nicht sterben!

Das Klinikum Bernburg wird nach Plänen des Betreiberkonzerns AMEOS im Mai die Stationen für Chirurgie und Innere Medizin schließen. Seit kurzem ist bereits die Notaufnahme für allgemeine Fälle geschlossen, Notfallpatientinnen und -patienten werden nach Schönebeck oder Aschersleben verwiesen. Wir wehren uns gegen die Einsparungen auf Kosten unserer Gesundheit ...
Lesenswert
  • 01.08.2022, Wahlkreis

    Neue Wahlkreiszeitung "Korte konkret" erschienen

    Ab sofort ist die neue Wahlkreiszeitung „Korte konkret“ erhältlich. Wieder vier Seiten voll mit Infos zur Arbeit von Jan Korte im Wahlkreis und im Bundestag. Im Mittelpunkt der aktuellen Ausgabe stehen diesmal die massiv steigenden Lebenshaltungskosten und die Forderung der LINKEN nach einer umfangreichen und wirksamen Entlastung, insbesondere für Senioren und Familien mit kleinen und mittleren Einkommen.
Presseecho
  • 29.09.2022, Presseecho

    Kleine und unabhängige Verlage in Gefahr – Förderung ist jetzt bitter nötig!

    Kleine Verlage haben keine Verhandlungsmacht. Sie können nicht direkt mit Vertrieb, Barsortiment und Handel verhandeln. Amazon diktiert weitgehend das Geschehen und das hat aktuell katastrophale Auswirkungen für die Buchbranche: Denn die während der Coronakrise an Amazon gelieferten Bücher gehen jetzt palettenweise als Remittenden an die kleinen Verlage zurück ...
Vernetzt
Zum Seitenanfang springen, Zur Navigation springen, Zum Inhalt springen.