Jan Korte, MdB (DIE LINKE) (www.jan-korte.de)

Lockere Beziehung zur Wahrheit

16.09.2016

Vor einigen Tagen hat der Bayerische Rundfunk über Klagen gegen die Vorratsdatenspeicherung berichtet und dabei aus einem Papier des Innenministeriums zitiert, welches auf der Pressekonferenz von Bundesinnenminister de Maizière verteilt wurde. Darin rühmt sich das Innenministerium damit "Tathintergründe und Netzwerkstrukturen können wir inzwischen durch die Wiedereinführung der sogenannten Vorratsdatenspeicherung besser aufklären“ Quelle, S. 15.

Tatsächlich werden derzeit keine Daten gespeichert, auf die nicht auch schon vor Inkrafttreten des Gesetzes am 18.12.2015 zurückgegriffen werden konnte. Maßgeblich dafür ist nicht nur der Punkt, dass die Speicherung der Verkehrsdaten für die Telekommunikationsunternehmen teuer und aufwendig ist und sie deshalb nicht vor Beginn der Verpflichtung mit der Vorratsdatenspeiocherung beginnen werden, sondern auch, dass die Anforderungen an die Datensicherheit bislang noch nicht endgültig festgelegt wurden. In einer Antwort auf eine Schriftliche Frage von Jan Korte schätzt das Bundesjustizministerium, dass aufgrund der "komplexen technischen Implementierung" der Anforderungen nicht vor dem 1. Juli zu gesetzmäßigen Datenspeicherungen kommen kann.

Die Reaktionen der TK-Anbieter und Provider auf den ersten Entwurf des Anforderungskatalogs zeigen, dass sie weder technisch noch finanziell in der Lage sind, die Hürden des Bundesverfassungsgerichts zu meistern. "Innenminister de Maizière schmückt sich mit Federn, die es noch gar nicht gibt. Diese lockere Beziehung zur Wahrheit, die er nicht zum ersten Mal demonstriert, ist verantwortungslos und fällt leider auf die Politik allgemein zurück", hat Jan Korte die voreilige Selbstbeweihräucherung im Innenministerium kommentiert.

Unabhängig von Gerichtsurteilen brauchen wir dringend eine breite gesellschaftliche Debatte über eine bürgerrechtliche Kehrtwende in der Innenpolitik und ein Ende des hinter der Vorratsdatenspeicherung stehenden Sicherheitskonzepts der Massenüberwachung.

Unsere Krankenhäuser dürfen nicht sterben!

Das Klinikum Bernburg wird nach Plänen des Betreiberkonzerns AMEOS im Mai die Stationen für Chirurgie und Innere Medizin schließen. Seit kurzem ist bereits die Notaufnahme für allgemeine Fälle geschlossen, Notfallpatientinnen und -patienten werden nach Schönebeck oder Aschersleben verwiesen. Wir wehren uns gegen die Einsparungen auf Kosten unserer Gesundheit ...
Lesenswert
  • 01.08.2022, Wahlkreis

    Neue Wahlkreiszeitung "Korte konkret" erschienen

    Ab sofort ist die neue Wahlkreiszeitung „Korte konkret“ erhältlich. Wieder vier Seiten voll mit Infos zur Arbeit von Jan Korte im Wahlkreis und im Bundestag. Im Mittelpunkt der aktuellen Ausgabe stehen diesmal die massiv steigenden Lebenshaltungskosten und die Forderung der LINKEN nach einer umfangreichen und wirksamen Entlastung, insbesondere für Senioren und Familien mit kleinen und mittleren Einkommen.
Presseecho
  • 29.09.2022, Presseecho

    Kleine und unabhängige Verlage in Gefahr – Förderung ist jetzt bitter nötig!

    Kleine Verlage haben keine Verhandlungsmacht. Sie können nicht direkt mit Vertrieb, Barsortiment und Handel verhandeln. Amazon diktiert weitgehend das Geschehen und das hat aktuell katastrophale Auswirkungen für die Buchbranche: Denn die während der Coronakrise an Amazon gelieferten Bücher gehen jetzt palettenweise als Remittenden an die kleinen Verlage zurück ...
Vernetzt
Zum Seitenanfang springen, Zur Navigation springen, Zum Inhalt springen.