Kanzlerin Merkel kauft die CSU ein
„Die Zustimmung der CSU zu Merkel ist offenbar damit erkauft, dass die Kanzlerin in der Flüchtlingspolitik voll auf Seehofer-Kurs geht. Die eigentliche Aufgabe der Kanzlerin eines Landes, in dem 71 Prozent der inhaltlichen Asylentscheidungen positiv sind, wäre Integration, Integration und nochmal Integration. Dafür müsste sie vor allem mehr in die Kommunen investieren, um Zusammenleben zu fördern, Behörden, Schulen und die soziale Infrastruktur wieder funktionsfähig zu machen und die Zukunftsperspektiven aller zu verbessern, ob sie hier geboren sind oder nicht“, erklärt Jan Korte, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE, zu Medienberichten über den 16-Punkte-Abschiebeplan von Kanzlerin Angela Merkel. Korte weiter:
„Abschiebezentren ändern nichts an den Verpflichtungen eines Rechtsstaats wie der Bundesrepublik und ändern auch nichts an den Bedingungen in den Herkunftsländern, in die die Bundesregierung auf Gedeih und Verderb Menschen abschiebt. Die Rechnung zahlen die Schwächsten. In Afghanistan hat es im Jahr 2016 11.500 zivile Tote oder Verletzte gegeben, davon ein Drittel Kinder. Auch der Bundesinnenminister betritt das Land, in das er Menschen abschieben lässt, nur mit Helm und kugelsicherer Weste.
Das Problem der Kanzlerin sind nicht die ausreisepflichtigen Menschen, die sie loswerden will. Ihr Problem ist die völlig fehlende Vision für eine zukünftige funktionierende Gesellschaft und Wirtschaft, in der jeder Mensch einen Platz hat und seine Potentiale ausschöpfen und einbringen kann.“