„Bertelsmann-Vorschlag führt zu Kliniken-Kahlschlag im ländlichen Raum“
MdB Jan Korte fordert Sicherung wohnortnaher Krankenhausversorgung
Für großes Aufsehen sorgt momentan eine von der Bertelsmann Stiftung vorgestellte Studie, wonach dem Personalmangel in den Krankenhäusern durch die Schließung jeder zweiten Klinik begegnet werden könnte. Von den derzeit bundesweit rund 1400 Krankenhäusern sollten nur deutlich weniger als 600 größere Kliniken erhalten bleiben, heißt es in einer Untersuchung der Stiftung.
Ein Vorschlag, der auf scharfe Kritik und Ablehnung des Ersten Parlamentarischen Geschäftsführers und LINKE-Bundestagsabgeordneten Jan Korte trifft. „Ich bin entsetzt über die Gedankenspiele der für ihre neoliberalen Privatisierungsideen staatlicher Aufgaben bekannten Bertelsmann Stiftung. Den propagierten Kliniken-Kahlschlag lehnt DIE LINKE mit aller Deutlichkeit ab. Sie würde vor allem die bereits seit zwanzig Jahren ausgedünnte Krankenhaus-Versorgung im ländlichen Raum hart treffen, hiervon wären nach Ansicht Kortes vor allem große Regionen Ostdeutschlands betroffen.
Der anhaltische Abgeordnete erinnert in diesen Zusammenhang an die Schließung der Zerbster Geburtenstation in seinem anhaltischen Wahlkreis vor genau einem Jahr. Wohin einzig betriebswirtschaftliches Denken der Klinik-Konzerne führe, zeige der Kahlschlag bei den Geburtenstationen.
Allein zwischen 1996 und 2016 sank die Zahl der Kliniken mit Entbindungsstationen bundesweit von 1114 auf 690, ein Minus von fast 40 Prozent, wie eine Anfrage der LINKEN im Bundestag ergab.
Der LINKE-Bundestagsabgeordnete bekräftigt daher die Forderung der LINKEN nach einem grundlegenden Kurswechsel in der Gesundheitspolitik: „DIE LINKE sagt Nein zum Krankenhaus-Sterben. Wir fordern eine wohnortnahe Versorgung von Patientinnen und Patienten. Eine weitere Schwächung der Krankenhaus-Versorgung im ländlichen Raum lehnen wir ab. Die Vorschläge der Bertelsmann Stiftung stehen zudem im Widerspruch zum im Grundgesetz verankerten Verfassungsauftrag zur Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse in ganz Deutschland. Wir setzen uns für eine öffentlich organisierte, angemessen finanzierte und bedarfsgerechte Krankenhausfinanzierung ein“, fasst Jan Korte abschließend zusammen.