60 Jahre Godesberger Programm der SPD
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Heute vor 60 Jahren, am 15. November 1959 verabschiedete ein außerordentlicher SPD-Parteitag in der Stadthalle von Bonn / Bad Godesberg mit großer Mehrheit das "Godesberger Programm". Damit wandelte sich die SPD von einer sozialistischen Arbeiterpartei hin zu einer Volkspartei, die sich zur kapitalistischen Marktwirtschaft und zur Landesverteidigung bekannte. Alternative Programmentwürfe von den Parteilinken Wolfgang Abendroth und Peter von Oertzen, die u.a. die Beibehaltung einer Klassenanalyse, marxistische Grundpositionen und Sozialisierungsforderungen für eine Reihe von Industriezweigen enthielten, hatten keine Chance.
Für Ossip K. Flechtheim drückte das Godesberger Programm die „endgültige Unterwerfung unter die restaurative Entwicklung der Bundesrepublik“ aus. Der Sozialwissenschaftler Theo Pirker bescheinigte der SPD, dass sie nun aufgehört habe, „eine antikapitalistische, sozialistische oder radikaldemokratische Partei zu sein“. 60 Jahre später ist die SPD auf dem besten Weg auch keine Volkspartei mehr zu sein.