Fehlalarmquote ist ein Sicherheitsrisiko
»Wenn diese Fehlalarmquoten bei den Körperscannern stimmen, dann gibt es für das Innenministerium nicht mehr viel zu analysieren. Die Bundesregierung sollte nach dem Millionengrab ELENA das nächste Technikprojekt schnellstens einstampfen und zukünftig auf mehr gut qualifiziertes Personal setzen«, erklärt Jan Korte, Mitglied im Vorstand der Fraktion DIE LINKE, zu den heutigen Äußerungen des Innenausschussvorsitzenden Wolfgang Bosbach bezüglich der Fehlalarmquoten bei den in Hamburg erprobten Körperscannern. Korte weiter:
»Zuerst hieß es, Körperscanner brächten mehr Sicherheit. Obwohl das nie bewiesen werden konnte, sind die Scanner jetzt offenbar daran gescheitert, dass sie keine Beschleunigung der Passagierabfertigung ermöglichen - laut Bosbach wichtiges Ziel des Testlaufs. Dabei sollte die Abfertigungsgeschwindigkeit eher nebensächlich sein. Das eigentliche Problem mit den hohen Fehlalarmquoten sind die in der Masse untergehenden ‚echten‘ Alarme. Erstaunlich ist unter Sicherheitsaspekten auch, dass es in der Erprobungsphase der Scanner in Hamburg keine grundsätzlichen Nachkontrollen gab. Ob also tatsächlich alles detektiert wurde, was entdeckt werden sollte, weiß das Innenministerium nicht.
DIE LINKE wird auf einer Schlussrechnung für das Lieblingsprojekt von Ex-Innenminister Thomas de Maizière bestehen. Darauf haben die Bürgerinnen und Bürger, die auch schon das Millionengrab ELENA finanzieren durften, ein Recht. Und sie haben das Recht, dass der Staat die Sicherheit im Luftverkehr gewährleistet. Experten und Gewerkschaften sind hier einer Meinung: Mehr Sicherheit gäbe es vor allem mit mehr gut qualifiziertem und motiviertem Personal. Es wird Zeit, dass auch die Bundesregierung dies begreift und sich bei der Personenkontrolle vom Technikfetisch befreit.«