Entschuldigung kommt zu spät
»Die Entschuldigung des Bahn-Chefs Mehdorn bei seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für deren Bespitzelung kommt reichlich spät und ist nicht allein vor diesem Hintergrund völlig unangebracht«, erklärt Jan Korte. Der Datenschutzbeauftragte der Fraktion DIE LINKE weiter:
»Mehdorn veranstaltet mit seinem angekündigten Entschuldigungsschreiben ein großes Medienspektakel. Nichts anderes sind wir vom Bahn-Chef gewohnt. Ob es um den geplanten Börsengang der Bahn ging oder nun um den Überwachungsskandal von 173.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei der Bahn: Der oberste Bahner glaubt aus Allem medialen Profit schlagen zu können. Dabei ist zu fragen, wofür und in welcher Verantwortung sich Mehdorn eigentlich entschuldigen möchte?
Bislang darbt die Informationspolitik in Sachen Mitarbeiterüberwachung weiter dahin. Erst will der Bahn-Chef von Nichts gewusst haben, nun räumt er ‚eine falsch verstandene Gründlichkeit’ ein. ‚Übereifrig’ seien die Bahn- Detektive gewesen heißt es in seinem Schreiben weiter. Nun will er den Dialog mit den Beschäftigten suchen. Gut genug dürfte der Bahnkonzern jeden einzelnen ja nun kennen.
Aus Sicht der LINKEN ist Mehdorn mit seinem Zynismus für das Bundesunternehmen Bahn nicht mehr tragbar. Die Konzernspitze sollte sich endlich um Transparenz und Aufklärung bemühen, zuallererst vor der Staatsanwaltschaft und den zuständigen Gremien im Bundestag.«