Aktionsplan gegen Kinderarmut
erschienen in Klar, Ausgabe 40, 14. November 2016
Dass in einem der reichsten Länder der Erde rund zwei Millionen Kinder und Jugendliche in Armut leben müssen, ist beschämend. Es ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, dass fast jede fünfte Person unter 18 Jahren nicht unbeschwert und ohne existenzielle finanzielle Entbehrungen aufwachsen kann.
Arme Kinder und Jugendliche haben schlechtere Chancen auf einen guten Bildungsabschluss. Sie sind stärker in ihrer Entwicklung eingeschränkt, leiden unter schlechteren Wohnbedingungen und werden gesellschaftlich ausgeschlossen. Sie weisen auch häufiger Defizite hinsichtlich ihres Spiel- und Arbeitsverhaltens, ihrer Sprachkompetenz und ihrer Einbindung in soziale Netzwerke auf.
Kinderarmut ist kein neues Problem. Seit vielen Jahren hat die Regierung kein Konzept zur Bekämpfung der Kinder- und Jugendarmut. Statt die soziale Sicherung für Kinder endlich existenzsichernd auszugestalten, wie es DIE LINKE mit ihrem Aktionsplan fordert, wurde mit dem Bildungs- und Teilhabepaket ein bürokratisches Monstrum geschaffen.
Und beim Thema Kinderarmut geht es auch um die Armut der Eltern. Solange es zu wenig gute Arbeit und stattdessen prekäre Beschäftigung wie Leiharbeit, Teilzeit und Minijobs gibt, sind viele Kinder und Jugendliche akut armutsgefährdet. Damit muss Schluss sein!